Freiwillige Feuerwehr Oldershausen
Land Niedersachsen - Landkreis Harburg - Samtgemeinde Elbmarsch - Gemeinde Marschacht
Feuer vernichtet Reetdachhaus – 120 Feuerwehrleute im Einsatz
Sonntag, 9. August 2009
Marschacht: Bis auf die Grundmauern brannte jetzt ein Reetdachhaus in Marschacht nieder. Gegen 2:20
Uhr bemerken Passanten den Feuerschein an dem Gebäude. Zunächst ist nur wenig Feuer an der
Westseite des Gebäudes sichtbar. Leichter Wind treibt das Feuer jedoch rasch durch das mit Reet
gedeckte Dach. Nur wenige Minuten später steht das gesamte, 35 x 20 Meter große, Gebäude in Vollbrand.
Als die ersten Feuerwehren ihren Stützpunkt verlassen können sie die Einsatzstelle auf Sicht anfahren.
Der Lichtschein des Feuers ist weithin zu sehen. Nach einer ersten Erkundung ist schnell klar das das
Gebäude nicht zu retten ist. Allerdings befinden sich im Westen, in unmittelbarer Nähe des Brandes,
weitere Wohnhäuser die ebenfalls mit Reet gedeckt sind. Glutreste regnen bereits auf die Dächer nieder
und die besorgten Anwohner versuchen verzweifelt ihre Häuser mit Gartenschläuchen zu schützen. Im
Norden bedroht die enorme Strahlungshitze
weitereHäuser.
Deshalb konzentrieren sich die Feuerwehrleute zunächst auf den Schutz der umliegenden Gebäude und
schirmen diese mit Riegelstellungen vom Brandherd ab. Gemeindebrandmeister und Einsatzleiter Frank
Hupertz lässt weitere Kräfte zur Unterstützung durch die Einsatzleitzentrale alarmieren. Zu den bereits im
Einsatz befindlichen Feuerwehren aus Marschacht, Bütlingen, Rönne und Tespe stoßen die Feuerwehren
Schwinde/Stove und Oldershausen. Die ebenfalls alarmierte Drehleiter aus Winsen/Luhe kann ihren
Einsatz noch auf der Anfahrt abrechen. Das Gebäude brennt so schnell nieder, das ihr Einsatz nicht mehr
nötig ist. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen die Flammen auf. Insgesamt kämpfen jetzt 120
Feuerwehrleute an 12 C- und 5 B-Rohren. Bereits eine halbe Stunde nach der Alarmierung bricht der
Giebel des Gebäudes weg. Nur wenig später bricht der Dachstuhl in sich zusammen. Das Gebäude ist
nicht zu halten.
Der völlig fassungslose Besitzer muß mit ansehen wie das alte Bauernhaus ein Opfer der Flamen wird.
Erst kürzlich hatte er seinen Firmensitz in das Gebäude verlagert und Büroräume eingerichtet. Im
ehemaligen Wirtschaftsteil des Hauses hatten bereits umfangreiche Renovierungs- und
Restaurierungsarbeiten stattgefunden. Ein Großteil seiner Firmendaten und Unterlagen gehen in Flammen
auf.
Dennoch gelingt es den Feuerwehren das Feuer schnell unter Kontrolle zu kriegen. So kann zumindest ein
Büroraum vor den Flammen geschützt werden. Ein betreten des Gebäudes ist allerdings wegen zu hoher
Einsturzgefahr nicht möglich. So angeln die Feuerwehrleute mit Einreishaken durch die Fenster nach
Computern und allem was sie erreichen können um wenigstens einige Unterlagen und Daten zu retten.
Nach eineinhalb Stunden ist der Brand weitestgehend gelöscht. Nur Brandnester flammen immer wieder
auf. Nach und nach löst Einsatzleiter Hupertz einzelne Wehren aus dem Einsatz. Für die verbleibenden
Einsatzkräfte beginnt nun das mühsame Ablöschen der letzten Brandnester. In den Reethaufen flammen
immer wieder kleine Feuer auf. Erst in den Morgenstunden können die letzten Einsatzkräfte den Einsatzort
verlassen. Erste Schätzungen der Polizei betiteln den Schaden auf ca. 500.000 Euro. Was zu dem Brand
geführt hat ist derzeit noch unklar. Brandermittler der Polizei nahmen hier noch während der
Löscharbeiten ihre Arbeit auf.